Hans
Asperger: Heilpädagogik 1965: (...)
Für die wesentliche Grundstörung halten wir eine
Einschränkung des persönlichen Kontakts zu Dingen und Menschen:
während der Mensch normalerweise in ununterbrochenen
Wechselbeziehungen mit der Umwelt lebt, ständig auf sie reagierend,
sind diese bei den „Autistischen“ beträchtlich gestört,
eingeengt. Der Autistische ist nur „er selbst“ (…) nicht ein
lebendiger Teil eines größeren Organismus, von diesem ständig
beeinflusst und ständig auf diesen wirkend. (S. 177)
2.1.1 Gesichter erkennen
Gesichtsrätsel
Gabrijela
Mecky Zaragoza,.: Meine andere Welt; Vandenhoek & Ruprecht,
Göttingen 2012
„Ich kann
Gesichtsausdrücke in der Regel nur dann richtig entziffern, wenn sie
deutliche Einstellungen wie Antipathie oder Sympathie oder klare
Emotionen anzeigen: helle Freude, große Überraschung, tiefe Trauer,
blanker Ekel, starker Ärger. Es ist also kein Zufall, dass ich mich
ausschließlich mit Menschen zu umgeben suche, die ihr Herz im
sprichwörtlichen Sinne auf der Zunge tragen. Je vorsichtiger sich
Gefühle in einem Gesicht widerspiegeln, desto verwirrender wird es.
Dies scheint in besonderem Maße für eine Emotion zu gelten, die
Angst.“ S. 41
2.1.2
Mimik verstehen
Gesichtsrätsel und
Empathie
Gabrijela
Mecky Zaragoza,.: Meine andere Welt; Vandenhoek & Ruprecht,
Göttingen 2012
„...die Punktzahl
beim Empathietest nach Baron-Cohen war so niedrig, dass ich mir
danach wie ein gefühlloses Monster vorkam. Relativierend möchte ich
hinzufügen, dass dieses fehlende Einfühlungsvermögen in erster
Linie auf das Nichterkennen fremder Gefühlszustände zurückzuführen
ist und sich zudem mehr auf Alltags- als auf Krisensituationen
bezieht – in letzteren Fällen kann ich sehr wohl ein- und vor
allem mitfühlend sein. Eine Voraussetzung für das Reagieren auf die
Gemütsbewegungen meiner Mitmenschen bleibt jedoch immer, dass ich
sie wirklich erkennen kann: durch eindeutige Mienenspiele, durch den
gegebenen Kontext oder durch ein klärendes Wort.“ S.43
2.1.3
Soziale Signale verstehen